Die Deutschen liegen beim Honigverzehr ganz vorn. Als Brotaufstrich liegt bei uns das Gold der Bienen nach Marmelade auf Platz zwei. Reichlich ein Kilogramm Honig genießt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Dieser Bedarf kann jedoch nur zu circa 30 Prozent aus deutscher Produktion gestillt werden. Der Rest wird aus aller Welt importiert. Das sind dem Statistischen Bundesamt zufolge mehr als 80.000 Tonnen im Wert von circa 250 Millionen Euro. Dabei (oder deswegen?) ist Honig eines der am meisten gefälschten Lebensmittel. Professionellen Betrügern gelingt es, speziellen Zuckersirup so zu manipulieren, dass er von echtem Honig nur durch sehr aufwändige Analysen zu unterscheiden ist. Für die Strecker und Fälscher ein gutes Geschäft, denn die Gewinnung des echten Honigs ist ziemlich aufwändig.

Wer wissen möchte, woher der gekaufte Honig stammt, sollte einen Blick auf das Etikett werfen. Ein meist sehr klein gedruckter Hinweis: „Mischungen aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ besagt, dass der Honig von überall von dieser Welt sein könnte. Hauptimportländer sind übrigens China, Mexico, Argentinien und die Ukraine. Der Anteil von Honig aus der EU kann dementsprechend sehr gering sein. Die Aufschrift „Deutscher Honig“ versichert, dass sich Honig aus Deutschland im Glas befindet. Die Kennzeichnung der Herkunft des Honigs auf dem Etikett ist verpflichtend, aber gerade bei importierten Honigen mehr oder weniger nichtssagend. Hier muss von der Politik nachgebessert werden. Andere Länder sind uns da voraus und verlangen eine Auflistung der einzelnen Herkunftsländer.

Wenn man dem Honig direkt beim Erzeuger erwirbt, kann man sich sicher sein, guten und echten Honig aus der Region zu bekommen. In Pulsnitz und Umgebung gibt es zahlreiche Imker. Oftmals geben Schilder an Gartenzäunen oder Haustüren den entscheidenden Hinweis. Auch auf unserer Homepage sind viele Imker unseres Vereins gelistet, die ihren Honig quasi an der Haustüre verkaufen. Also, keine Scheu, sondern einfach klingeln. Vielleicht kann man dabei auch einen Blick auf die Bienenvölker erhaschen und die ein oder andere Frage zu den Bienen oder zum Honig stellen.