Pulsnitzer Anzeiger, Mai 2018

Bienenschwarm
Mai ist Schwarmzeit

Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Sie und freuen uns, dass Sie auch die Mai-Ausgabe der Informationen unseres Oberlichtenauer Imkervereins lesen. In der Mitgliederversammlung im April hatten wir wichtige organisatorische Dinge zu besprechen. So wandern wir in jedem Jahr in der Zeit der Rapsblüte an einem Samstag oder Sonntag von Bienenfreund zu Bienenfreund. Hier haben wir Zeit und Gelegenheit, über den Kontakt in unseren Mitgliederversammlungen hinaus, Erfahrungen untereinander auszutauschen, die Natur zu genießen und bei den besuchten Imkern die Standorte zu besichtigen. Das ist in jedem Jahr immer sehr interessant und viele kommen mit der gesamten Familie. Anfang Mai ist es wieder so weit. Beendet wird unsere Wanderung in einer Gaststätte mit geselligem Beisammensein und Abendessen und jeder bleibt, wie ihm behagt. In diesem Jahr, am 27. Mai, veranstalten wir gemeinsam mit dem Heimatverein Oberlichtenau unser Haus-und Hoffest am Bienenmuseum in Oberlichtenau. Hierzu sind alle an den Bienen und der Imkerei Interessierten ab 14 Uhr ganz herzlich eingeladen. Für Kaffee, Kuchen aber auch Herzhaftes wird gesorgt und unsere Imker stehen für alle Fragen bereit. Das Bienenmuseum in Oberlichtenau kann an diesem Tag auch besichtigt werden. In diesem Jahr wurde der 20. Mai durch die UN zum  Weltbienentag erklärt. Dieser Tag soll an die besondere Notwendigkeit des Schutzes aller Bienen erinnern. Initiator ist Slowenien. Schon vor 3 Jahren wurde dieses Anliegen von Slowenien bei der UN eingebracht. Wir alle begrüßen die Festlegung eines solchen Tages weltweit, da an die Bedeutung unserer heimischen Bienen, einschließlich der Wildbienen und der anderen bestäubenden Insekten nicht genug erinnert werden kann. Unter dem Stichwort „Weltbienentag“ findet jeder Leser dazu mehr Informationen im Internet. Lesen Sie vielleicht auch die Ausgaben des Pulsnitzer Anzeigers aus den Monaten März und April nochmals nach. Wir hatten hier auf die Bedeutung der bestäubenden Insekten für die Ernährung der Menschen aufmerksam gemacht. Ein weiterer besonderer Höhepunkt unserer Mitgliederversammlung im April war die Ehrung einiger Mitglieder unseres Vereins mit der Ehrennadel des Deutschen Imkerbundes in Gold und Bronze für langjährige gute Arbeit für und mit den Bienen. Für 50-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Imkerbund wurde ein Mitglied mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Im Monat Mai ist die Arbeit der Imker mit den Bienen, wie in den vorangegangenen Monaten, bestimmt durch die Beobachtung unserer Bienenvölker. Diese Beobachtung steht auch in diesem Monat an erster Stelle. Die Bienenvölker entwickeln sich nun enorm, Dank der fleißigen Eiablage der Königin. Eine gute Königin kann in der Mitte des Produktionsjahres bis zu 2000 Eier täglich ablegen. Dazu müssen aber die Anzahl der Arbeits- und Pflegebienen ausreichend entwickelt sein. Diese sind zur Pflege der Brut natürlich unbedingt erforderlich. Wird die Anzahl der Bienen im Bienenstock immer mehr, wird es eng. Die Arbeitsbienen, die für das Volk eine große Verantwortung tragen, sorgen für die gesamte Brut ihrer Königin. Sie sorgen aber auch dafür, dass sich das Volk vermehrt, das heißt, das vorhandene Volk muss sich teilen. Dazu wird eine neue Königin benötigt. Mit besonderer Nahrung, dem Gelée royale, wird aus einem Ei eine neue Königin von den Arbeitsbienen heran gezogen. Allerdings können in einem Bienenstock nicht zwei Königinnen leben. Aus diesem Grund verlässt die alte, vorhandene Königin mit etwa der Hälfte der Bienen acht Tage vor dem Schlüpfen der neuen Königin den Bienenstock. Sicherlich kennt jeder den Ausspruch, „Die Bienen schwärmen“. Der Schwarm mit der alten Königin sammelt sich nach dem Verlassen des Bienenstocks in der Nähe dessen. Z.B. an einem Ast ist eine große Traube Bienen zu sehen, alle sammeln sich um die Königin. Der Schwarm kann sich auch an anderen möglichen oder unmöglichen Stellen im Garten oder sogar an einem Fahrrad sammeln. Sollten Sie in Ihrem Garten oder in Ihrer Nähe einen Bienenschwarm feststellen, ist das kein Grund zur Panik, sondern genießen Sie dieses Naturschauspiel. Versuchen Sie dennoch, einen Imker in Ihrer Nähe zu erreichen, dieser weiß, wie weiter zu verfahren ist. Sollten Sie keinen Kontakt zu einem Imker haben, können Sie den Schwarm auch über die Plattform www.schwarmboerse.de melden. Die Info wird dann an Imker aus der Region weitergeleitet. Der Imker wird versuchen, den Schwarm wieder einzufangen. Der Bienenschwarm ist in den ersten Stunden nach dem Verlassen des Bienenstocks vollkommen ungefährlich. Die Bienen werden keinen angreifen oder stechen, die Bienen dürfen nur nicht gestört werden. Nachdem die Bienen den Bienenstock mit der alten Königin verlassen haben, suchen sie sich ein neues zu Hause in der Natur. Das können Höhlen in Bäumen sein oder andere geeignete und nicht geeignete Plätze in der Natur. Fängt der Imker den Schwarm nicht,  sind die Bienen verloren. Die europäische Honigbiene hat ohne Hilfe des Menschen nur sehr geringe Überlebenschancen.
Wir danken Ihnen auch in diesem Monat für Ihre Aufmerksamkeit und verbleiben bis zum Monat Juni wieder in der Ausgabe Ihres Pulsnitzer Anzeigers.
Monika Klemm
Imkerverein Oberlichtenau e.V.

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