Pulsnitzer Anzeiger, März 2018

Die Bienen und der Imker im Monat März

Liebe Leserinnen und Leser,
das Bienenjahr 2018 ist nun schon im Monat März angekommen.
Was gibt es Neues und Interessantes zu berichten?
Der Monat des beginnenden Frühlings ist ein guter Monat über den Nachwuchs der Bienenfreunde und Imker nachzudenken und zu berichten.

Jedes unserer Mitglieder kann viele Gründe für den Weg zur Imkerei und zur Gewinnung von Honig anführen. Mancher hat die Imkerei von seinem Vater, Großvater oder anderem Verwandten gelernt und später übernommen. Ein anderer hat mit dem Hobby aus Interesse an neuen Herausforderungen kurz vor seinem Eintritt in das Rentenalter begonnen. Wieder andere haben eine Bienenkiste mit Bienenvolk von Freunden bekommen, weil diese weggezogen sind. Sicher hat jeder unterschiedliche Gründe für den Beginn mit dem Imkern. Alle unsere Imker eint aber auf jeden Fall das Interesse und der Respekt vor der Natur. Gleichzeitig sind wir alle von den Strukturen im Bienenvolk, der logischen, sinnvollen und produktiven Verteilung der Aufgaben bei 40 -60 Tausend Bienen fasziniert.

An dieser Faszination kann ein Jeder teilhaben. Bereitschaft, einen großen Teil seiner Freizeit für die Bienen einzusetzen, sollte natürlich vorhanden sein. Ebenso sollte Bereitschaft da sein, beim Umgang mit den Bienen immer wieder neues zu lernen. Wer das Staunen verlernt hat, wird dies beim Umgang mit den Bienen wieder entdecken. Bei wem nun das Interesse geweckt ist, mit Bienen zu arbeiten, sollte versuchen dies zu lernen. Im Frühjahr beginnt ein neuer Lehrgang „Einführung in die Bienenhaltung“. Dieser Lehrgang wird organisiert und durchgeführt vom Imkerverein Oberlichtenau. Anmeldungen sind möglich und gewünscht unter info@imkerverein-oberlichtenau.de.

Was gibt es sonst zu berichten? Die Bienenfreunde und Imker kontrollieren in diesem Monat und bei passendem Wetter die in den Völkern vorhandenen Futtervorräte. Diese Kontrollen dienen auch der Überprüfung der Stärke der Völker. Alle Imker hoffen, dass so viel als möglich ihrer Bienen den Winter überstanden haben. Im Monat Februar hatten wir schon erklärt, dass der Winter und niedrige Temperaturen unseren Bienenvölkern nichts anhaben können. Es gibt aber viele Krankheiten die unseren Bienenvölkern nicht nur in den Wintermonaten zusetzen. Dazu gehören Bakterien, Viren und Milben. Die Varroamilbe ist dabei ein großer Schädling, der dem Imker viele Bienenvölker zerstören kann. Die Milbe wurde vor Jahrzehnten aus Asien eingeschleppt. Deshalb haben die europäischen Bienen gegen diese Schädlinge wenige oder gar keine Schutzmechanismen. Die Imker versuchen mit gezieltem Einsatz von Medizin den Befall der Völker mit Milben einzuschränken. Diese Medizin darf aber erst eingesetzt werden, wenn wir den Honig zum Verzehr den Bienen genommen haben. Eine Seuche, die unsere Bienen befallen kann, ist die Amerikanische Faulbrut. Hier verliert der Imker in der Regel seinen Bestand und die Bienen der Nachbarimker werden eingehend über einen langen Zeitraum kontrolliert. Große Probleme haben unsere Bienen und alle Insekten auch mit den in der Landwirtschaft eingesetzten Wachstumshelfern und Pestiziden. Hier haben alle Menschen, die Landwirtschaft und jeder persönlich, eine große Verantwortung. Diese betrifft unsere ausreichende Nahrungsmittelproduktion und gleichzeitig den verantwortungsvollen Einsatz der Dünger und Pestizide. Die Bienen bestäuben ca. 80 % aller Nutzpflanzen in der Landwirtschaft. Davon profitieren auch die Gärtner, da die Erträge von Obst durch die Bestäubung der Bienen und anderer Insekten spürbar steigen. Auch wir als Imkerverein haben Kontakt zu den landwirtschaftlichen Betrieben in unserer Region. Wir alle können nicht ohne deren Produkten leben. Ebenso ist aber auch die Landwirtschaft ohne die Bestäubung durch die Bienen und die anderen Insekten auf lange Sicht nicht ertragsfähig. Die Imker appellieren hier an die Landwirte und die Landwirte an die Imker, dass ein gutes Zusammenleben zum maximalen Erfolg jeder Branche erreicht werden kann.
Liebe Leserinnen und Leser, aus den bisherigen monatlichen Informationen zu unserem Verein und der Arbeit mit den Bienen erschließt sich Ihnen die Welt der Bienen etwas mehr. Diese Welt der Bienen, deren Produkt die Honigernte ist können Sie, sofern der tatsächliche Wunsch da ist, noch besser verstehen, wenn Sie einen Einführungslehrgang für den Imker beginnen. Wir alle haben meist mit nur 3-4 Völkern mit dem Imkern begonnen und alle haben jetzt viel Freude an den Bienen.
Wir verbleiben Bis zum Monat April mit weiteren Neuigkeiten vom Imkerverein Oberlichtenau und unseren Bienen.

Monika Klemm
Imkerverein Oberlichtenau

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