Pulsnitzer Anzeiger, Juli 2021

Erste Honigernte 2021

Erste Honigernte

Nachdem sich der Mai ziemlich aprilhaft und kühl gezeigt hat, gerade als Obst und Raps in voller Blüte standen, waren die Befürchtungen groß, dass die Frühjahrsausbeute beim Honig eher schlecht ausfällt. Die Völker waren teilweise auch längst noch nicht in voller Stärke. Tatsächlich schwanken die Honigerträge regional ziemlich stark. In manchen Teilen Deutschlands mussten die Bienen bis Anfang Juni sogar gefüttert werden, damit sie nicht den Hungertod sterben. Die Bienen in unserer Gegend nutzten jede Minute warmen Sonnenscheins, um auf Nektarjagd zu gehen. So wurden bei den meisten Imkern, die sich bereits teils auf einen kompletten Ernteausfall eingestellt hatten, die Erwartungen doch noch übertroffen. Auch wenn längst nicht die Erträge der vergangenen Jahre erreicht wurden, können die meisten Imker angesichts der Wetterlage zufrieden mit der ersten Ernte sein. Nicht jedes Jahr ist gleich – und der erhöhte Regenfall hat der Natur richtig gutgetan.

Bei welchen Imkern Sie guten Honig direkt an der Haustür erwerben können, erfahren Sie auf unserer Homepage.

Zwischenmeldung Bienenvergiftung

In der Aprilausgabe hatten wir von einer möglichen Bienenvergiftung bei einem Imker berichtet. Ende Mai erreichte uns ein erstes Zwischenergebnis. Zunächst wurde das eingesandte Bienen- und Pflanzenmaterial einem unspezifischen Biotest (Aedes Biotest) unterzogen. Dabei dienen die äußerst empfindlichen Larven der Gelbfiebermücke als Indikator. Extrakte aus den Bienen- und Pflanzenproben werden mit der Nährflüssigkeit für die Larven versetzt. Diese reagieren und sterben schon bei geringsten Giftkonzentrationen. Sie reagieren aber auch auf Substanzen, die nicht als bienentoxisch eingestuft werden.

Pollen, die an den Bienen anhafteten, wurden ebenfalls bestimmt, um herauszufinden, welche Pflanzen beflogen wurden. Das hilft, um die Schadensursache einzugrenzen.

Im Ergebnis schlug der Biotest schwach positiv an. Um zu klären, ob es sich um bienentoxische Pflanzenschutzmittel handelt, wurde nun eine chemische Untersuchung veranlasst, bei der das eingesandte Probenmaterial auf ca. 290 verschiedene Wirkstoffe untersucht wird. Es bleibt also weiter spannend!

Viele interessante Einblicke in die Arbeit des Julius-Kühn-Instituts sowie Statistiken finden sich auf dessen Homepage. (https://bienenuntersuchung.julius-kuehn.de)

Daniel Queißer
www.imkerverein-oberlichtenau.de

PS: Am 03. / 04. Juli ist der Tag der Deutschen Imkerei. Ob bzw. welche Aktion es an diesem Tag von unserem Verein geben wird, entnehmen Sie unserer Homepage.

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