Pulsnitzer Anzeiger, Februar 2018

Die Wesen der Biene
Die drei Wesen der Biene

Liebe Leserinnen und Leser,

so, wie in der Januarausgabe angekündigt, wollen wir Sie auch in dieser Ausgabe über unseren Verein und die Arbeiten unserer Imker informieren. Ebenfalls möchten wir heute wieder über das interessante Leben der Biene berichten. Im Februar eines Jahres gibt es für die Imker noch eine kleine Verschnaufpause, bevor die Arbeiten direkt an den Bienen im Frühjahr beginnen. Die Aktivitäten der Imker sind im Wesentlichen auf das Säubern der im vergangenem Jahr aussortierten Wabenrähmchen, der Bienenbeuten und des Weiteren Zubehörs gerichtet. Für die kommende Saison werden neue Beuten (Bienenbehausungen) gebaut oder auch gekauft und neue Rähmchen werden beschafft. In unserer Mitgliederversammlung im Februar tauschen wir uns über diese Winterarbeiten aus. Wir werden uns aber auch schon jetzt mit den Arbeiten mit den Bienen in den kommenden Monaten beschäftigen.

Unserer Bienen werden auch im Monat Februar nicht gestört. Die Bienen haben mit den Temperaturen zu „kämpfen“. Allerdings war es bis zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs für unsere Bienen zu kalt; ganz im Gegenteil. In den ersten Tagen im Januar konnten alle Imker und vielleicht auch Sie selbst beobachten, wie die Bienen, angeregt durch die sehr milden Temperaturen, ihren Bienenstock verließen. Einige Bienen holten frisches Wasser oder gingen auf einen Reinigungsflug, um ihre Kotblase zu entleeren. Gleichzeitig verbrauchen die Bienen Energie und Nahrung. Die Aufgabe des Imkers ist es, den Verbrauch der Nahrung in den nächsten Wochen zu beobachten. Reicht die den Bienen im Spätsommer verabreichte Nahrung nicht bis zur nächsten Blüte im Frühjahr kann es sein, dass ein Volk verhungert. Ein solcher Verlust ist für jeden Imker sehr schmerzlich, kann jedoch durch Kontrolle verhindert werden. Nun wollen wir auch noch etwas über unsere Biene berichten. Im Tier- und Menschenleben kennen wir im Wesentlichen die Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein. Der Begriff des Bienenvolkes ist uns auch geläufig. Dieses Bienenvolk setzt sich aus drei Wesen zusammen, die vom Frühjahr bis zum Hochsommer gemeinsam im Bienenstock leben. Das sind die Königin, auch Weisel genannt, die Arbeitsbienen und die Drohnen. Die Königin - es gibt immer nur eine im Volk - sorgt für die Eiablage und somit für den Nachwuchs und auch den Zusammenhalt des Volkes. Sie produziert einen Duftstoff, der an alle Bienen im Stock weitergereicht wird. Dadurch weiß auch jede Biene, dass sie eine Königin haben. Ein Bienenvolk kann nicht ohne Königin aber auch nicht ohne die Arbeiterinnen leben. Die Anzahl der Arbeiterinnen beläuft sich vom Frühjahr bis zum Hochsommer auf ca. 30.000 bis 50.000 weibliche Bienen. Sie erledigen alle überlebensnotwendigen Arbeiten für das Volk, wie Nahrung und Wasser sammeln, Wabenbau, Brutpflege, Verteidigung und das Putzen. Das wichtigste für uns aber ist, dass die Arbeiterinnen aus dem Nektar der Blüten den leckeren Honig produzieren. Der einzige Lebenszweck der Drohnen, das ist die männliche Biene, ist die Begattung der Königinnen aus anderen Völkern. Die Drohnen lassen sich von den Arbeiterinnen versorgen und sind Nutznießer der Gemeinschaft. Wenn zum Ende der Saison, etwa Ende des Hochsommers, die Nahrung knapper wird und keine Königinnen mehr zu befruchten sind, sind die Drohnen überflüssig und werden nicht mehr versorgt. Die Arbeitsbienen treiben sie aus dem Stock. Danach ist das Bienenvolk ein reines „Frauenvolk“ und kann sich auf den Winter vorbereiten.

Aus dem leckeren Honig, den die Bienen produzieren, können auch leckere Gerichte und Gebäck hergestellt werden. Denken wir nur an die Honigprinten und die Lebkuchen zum Weihnachtsfest. In vielen Rezepten wird Honig verwendet. Als Anregung wollen wir Ihnen hier ein Rezept vorstellen, was von meiner Familie schon ausprobiert wurde und als kleine Nascherei zum Kaffee oder zwischendurch genossen werden kann. Das Rezept haben wir dem monatlich erscheinenden Deutschen Bienenjournal vom Dezember 2017 vom Deutschen Bauernverlag Berlin entnommen.

Honig-Schokoladen-Cookies:
25 g Butter, 150 g Zucker, 1/4 Tl Salz, 200 g flüssiger Honig, 50 g Blockschokolade, Zartbitter oder Vollmilch, 4 El Milch, 350 g Mehl, 2 gestr. Tl Backpulver, 2 EL Kakao, 1 Tl Zimt. Butter, Zucker, Salz werden schaumig gerührt, der Honig wird dazu gegeben; ist der Honig fest, kann er auch etwas im Wasserbad erwärmt werden; die Schokolade im Wasserbad schmelzen und in die Masse laufen lassen, ebenso die Milch; Mehl, Backpulver, Kakao, Zimt sieben und unter die Masse rühren. Dann die Masse in den Kühlschrank stellen, sie muss durchkühlen. Nach mindestens 1 Stunde werden kleine Kugeln geformt und bei mittlerer Hitze /175 °C 15 Minuten auf dem Blech, belegt mit Backpapier, gebacken. Die fertigen, etwas abgekühlten Cookies können verziert werden, z.B. mit geschmolzener weißer Schokolade.

Gutes Gelingen und bis zum nächsten Monat
Monika Klemm,
Imkerverein Oberlichtenau

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