Pulsnitzer Anzeiger, April 2018

Die zerstörte Imkerbank
Die zerstörte Imkerbank

Liebe Leserinnen und Leser,
die Imker vom Oberlichtenauer Bienenverein wollen Ihnen auch im Monat April neue Informationen zur Arbeit mit unseren Bienen geben. Ebenfalls wollen wir Ihnen Neues über das Leben der Bienen mitteilen. Bei den letzten Berichten war Ihnen einiges bekannt, einiges neu und anderes sehen Sie jetzt vielleicht unter ganz neuen Gesichtspunkten.

Im April schaut der Imker intensiver zu seinen Bienenvölkern. Die Winterbienen haben ihren Dienst erfüllt und für die neuen Bienen Platz gemacht. Die Bienenkönigin beginnt mit den immer wärmeren Temperaturen fleißig mit der Eiablage.
Im vergangenen Monat konzentrierte sich die Kontrolle unserer Bienenvölker insbesondere auf noch ausreichend vorhandene Futtervorräte im Bienenstock. Bei den sehr milden Temperaturen fliegen die Bienen aus, dafür benötigen sie Energie aus dem Futter, welches wir im Herbst zur Verfügung gestellt haben. Auch der überwiegend milde Winter hat die Futtervorräte der Bienen mehr beansprucht als gedacht. Keiner von uns will ein Bienenvolk verlieren. Deshalb müssen wir alle kontrollieren. Es gibt eben im beginnenden Frühling, im März und April, noch nicht ausreichend blühende Pflanzen. Der Frühling ist noch nicht richtig da und trotzdem geht das Jahr mit Riesenschritten auf den Sommer zu. Wir merken das an den Temperaturen, am Gezwitscher der Vögel und an deren Nestbau und natürlich am Fliegen unserer Bienen und aller Insekten im Garten. Die Natur erwacht sprichwörtlich. Unsere Imker beschäftigen sich in ihrer Freizeit natürlich nicht nur mit den Bienen, sondern der Imker schaut im eigenen Garten, den Gärten der Nachbarn und in Feld und Flur, welche gute Nahrung es für die Bienen gibt. Wir erinnern immer wieder, dass die überwiegende Nahrung der Bienen der von ihnen produzierte Honig ist. Der Imker macht sich das zu nutze. Der Ausgangspunkt für den Honig sind aber blühende Wiesen, die Blumen in den Vorgärten, Balkonpflanzen und die blühenden Felder. In der Natur gibt es Blumen und Blüten, die die Bienen und Insekten lieben, mögen und auch meiden. Aber die Vielfalt an Blüten für Insekten und Bienen ist gefährdet. Dadurch ist auch das Sterben der Bienen und aller ihrer Artgenossen auf dem Vormarsch. Sterben aber immer mehr Insekten werden viele Pflanzenarten keine Chance auf Vermehrung haben, die Bienen und Insekten sind die Helfer der Vermehrung.
Nun fragt sich der Imker zu allererst was in seinem Garten und überhaupt blüht. Die Blütenvielfalt für unsere Bienen muss vom ausgehenden Winter über alle drei nachfolgenden Jahreszeiten vorhanden sein. Dafür können wir alle etwas tun. Mähen wir unsere Gartenwiese doch einmal oder zweimal weniger als üblich. Wir werden staunen, welch kleinen Blüten und Pflänzchen sich da entwickeln können. Dadurch werden auch die anderen Insekten angeregt, in unserem Garten zu leben. Der Gärtner kann mit schönen, aber auch überlegt angelegten Hecken, gepflanzten Stauden, einem Blühstreifen oder einer Streublumenwiese einen guten Beitrag für die Bienenweide leisten. Dabei ist es für uns alle aber auch für die Bienen wichtig, dass es im Garten vom Frühling bis in den späten Herbst blüht. Der wilde Wein am Haus ist ein besonderer Platz für Bienen, andere Insekten und für unsere heimischen Vögel. Wer schon einmal in der Nähe eines solch bewachsenen Hauses gestanden hat wird ein Summen, Brummen und Zwitschern sicher gehört haben. Die Krokusse und Schneeglöckchen sind die ersten Frühlingsblüher, die wir alle so lieben. Auch die Bienen lieben sie, zeigen die kleinen Blüten doch, dass der Winter im Rückzug ist. Viele Weidenarten sind im Jahr die nachfolgenden Blüher, aus denen die Bienen und Insekten ihre Nahrung nehmen. Auch die Blüten der wohlschmeckenden Himbeere werden sehr gern angeflogen. So ist der echte Gewürzthymian nicht nur in unserer Küche gut zu gebrauchen, auch die Bienen lieben dessen Nektar. Im großen Sortiment der Nahrungslieblinge der Bienen ist auch der gemeine Schneeball zu nennen. Die Blüten des Bärlauchs, der ja nach der Blüte nicht mehr verzehrt werden soll, sind gute Pollenträger. Wer es im Garten mit Gemüsespargel versucht, leistet ebenfalls einen guten Beitrag zur Bienenernährung. Zu nennen sind nicht zuletzt alle weiteren Blüher aus Zwiebeln, insbesondere die für einen Steingarten doch sehr attraktive Silberdistel. Die Vielfalt der Blüten im Garten aber auch auf den Balkonen bringt den besonderen und einzigartigen Geschmack unseres Honigs. So können Sie, liebe Leserinnen und Leser Ihren Beitrag für unser Wohlbefinden, die Natur und für unseren Gaumen leisten. Vielleicht fragen Sie sich beim nächsten Bummel durch Ihren Garten, Ihr Dorf oder Ihre Stadt, was blüht denn hier für die Bienen und Insekten?
Schauen Sie gern auch einmal auf die Internetseite www.jetzt-blueht-dir-was.de und finden Sie heraus, wie Sie durch den Erwerb von regionalem Honig ein blühendes Pulsnitztal fördern können.
Abschließend berichten wir Ihnen aus dem Monat Februar ein überhaupt nicht erfreuliches Ereignis. Sinnlose Kraft von Unbekannten hat vor dem 18. Februar eine durch Eigeninitiative von einem Bienenfreund gebaute Bank an der Keulenbergstraße zerstört. Wir alle waren sprachlos über diese Respektlosigkeit vor dem Eigentum und der Arbeit Anderer. Die Mitglieder unseres Vereins hatten gut 80 Laubbäume im Jahr 2016 neu gepflanzt und dort hatte der Bienenfreund die Bank „Imkerruh“ gestiftet und aufgebaut. Nun wird die Bank wieder hergestellt und wir hoffen, dass die Bank viele Jahre vielen Freunden der Natur ein guter Verweil- und Ruheplatz bleibt.

Für Monat April waren dies nun wieder unsere Informationen und wir melden uns in der nächsten Ausgabe im Mai.
Viele Grüße Monika Klemm - Imkerverein Oberlichtenau

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