Eichbergkurier August 2021

Zufällige Entdeckungen bei Hummelforschung durch Kinder:

Bekannt ist, dass Pflanzen, wenn sie Stress haben, mit frühzeitigerer Blütenbildung reagieren. Hummeln machen sich dieses Verhalten im Frühjahr zunutze. Gezielte Hummelbisse fördern die Blütenbildung. Wenn es zu wenig Pollen gibt, bringen Erdhummeln mit ein paar kleinen halbmondförmigen Bissen Löcher in die Blätter von Pflanzen. Beobachtet wurde dieses Verhalten von Kindern einer Forscherin im Gewächshaus bei z.B. Tomaten und Schwarzem Senf. Somit werden diese Pflanzen zum früheren Blühen und erhöhter Samenbildung angeregt, es entsteht frühere Nahrung für die Hummelbrut, der Pollennachschub wird bei Tomaten bis zu 1 Monat, bei Senf bis zu 2 Wochen zeitiger.

Ein Versuch, diese halbmondförmigen Bisslöcher von Menschenhand mit Pinzette und Rasierklinge in die Pflanzen zu bringen, führte zu keiner früheren Blütenbildung. Vermutet wird, dass über den Speichel der Hummeln eine Abwehrreaktion bei der Pflanze ausgelöst wird, und diese somit eher blüht.

Hummeln hören auf, Löcher in die Pflanzen zu beißen, sobald ausreichend blühende pollen- und nektarspendende Blüten vorhanden sind.

Dieses Verhalten nützt auch den Wild- und Honigbienen und anderen Insekten.

(Quelle: bienen & natur, 8/2021)

Ines & Sven

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